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Jochen    
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AUT Sitzung 07.05.2019 - Teil 1 / Gemeinschaftsschule

Veröffentlicht am 07.05.2019

Umgehungsstraße, Gemeinschaftsschule, Innenverdichtung - Themen mit Sprengstoffqualität?

Durchaus - Und? Alles Einstimmig!

Egal was du morgen irgendwo auf einer Partei-Web-Site, Facebook & Co. liest: beurteile es mit dem Wissen, dass ALLE große Abstimmungen des Abends einstimmig ausgegangen sind...

Und - wichtige persönliche Erkenntnis des Abends: ich werde weniger über Parteien sondern mehr über Einzelpersonen schreiben.  Häufig scheint mir nämlich nicht klar, was da jetzt Einzelmeinung und was jetzt "Fraktionskonsens" ist.

In short: Alle sind für eine Umgehung und unterstützen einen Bürgerentscheid, alle unterstützen die Erweiterung der Michael-Ende-Schule.  

Zu den Details der Erweiterung Michael Ende Schule im Bericht...

 

Beschluss 

Erweiterung der Gemeinschaftsschule einstimmig beschlossen

 

Präsentierte Fakten

Der Rektor der Michael-Ende-Schule (MES), Mathias Kretschmer, erläuterte zu Beginn der Sitzung die geplante Erweiterung.  Am Ende des nördlichen Flügels wird das Gebäude in Richtung Westen verlängert. Über 3 Stockwerke verteilt entstehen 9 neue Räume.

Diskussionsverlauf

Grundsätzlich war schnell klar, dass alle Fraktionen hier zustimmen. Kritische Nachfragen gab es hauptsächlich zu Fakten, die in der Sitzungsvorlage nicht so recht stimmig erschienen.

Obwohl Räume als Lernatelier genutzt werden sollen, werden sie im Plan als Klassenräume aufgeführt (Haßfeld, Woll, Keßler / FW). 

Beim Vortrag blieb leider etwas unklar, wie die geplanten räumlichen Erweiterungen jetzt zum besonderen pädagogischen Konzept einer Gemeinschaftsschule passen.

Deshalb bat Bernhard Steltz (CDU) am Ende auch noch mal, dass Herr Kretschmer den interessierten Bürgern in einer späteren Sitzung des Ausschusses für Soziales, Kultur und Ehrenamt (ASKE)  das pädagogische Konzept der Gemeinschaftsschule erläutert und die Wirkung der baulichen Maßnahmen dabei erklärt.

Politisch wurd's dann am Ende doch noch: Nämlich als es um die Deutungshoheit ging, wer den Stein jetzt ins Rollen gebracht hat und sich den Erfolg ans Revers heften darf... Mag ich nicht weiter kommentieren...

Hintergrund

Geringere Schülerzahlen als geplant - Gemeinden Investieren Millionen

Allgemein bleiben die Zugangszahlen zu Gemeinschaftsschulen hinter den ursprünglichen Planannahmen bei der Einführung des Schultyps zurück - das gilt auch für Bad Schönborn.

Ging man im Ministerium zunächst von 40% Übergangsquote aus ( 4 von 10 Grundschüler gehen danach in die Gemeinschaftsschule), hat man jetzt auf 25% nach unten korrigiert. (Quelle: Sitzungsunterlage). Bei der Prognose der Schülerzahlen für Bad Schönborn beruft man sich auf die Vorgaben des Ministeriums. Damit überschreitet man erfreulicher Weise den notwendigen Teiler für mehr Klassen gerade um 1 Schüler.  Die tatsächlichen Übergangszahlen liegen nach den mir vorliegenden Informationen in Bad Schönborn aktuell nur bei ca. 19% und somit 6% unter den Planzahlen.

Die Verwaltung rechnet mit Beginn des Baus ab 2020. Die Planungen und Ausschreibungen etc. werden 2019 erfolgen. Die dafür notwendigen Gelder sind im Haushalt bereitgestellt. Deshalb sind für 2019 auch keine Millionenbeträge im Haushalt notwendig! Die brauchen wir dann ab nächstem Jahr. 

Gleichzeitig wurden und werden im ganzen Land große Kapazitäten geschaffen - sprich viele große Gemeinschaftsschulen gebaut. Befürchtet wird nun, dass sich Schulen zunehmend kanibalisieren, sich also gegenseitig die Schüler weg nehmen könnten.  

 

Meine Meinung dazu

Wir investieren in die Qualität der Gemeinschaftsschule und sichern dadurch ihre mittel- und langfristige Perspektive hier im Ort. Das ist richtig so. Die beschlossene Erweiterung entspricht den aktuellen Erforderrnissen der Schüler aus Bad Schönborn und Kronau.  Ich finde es sehr gut, dass es in der Ratssitzung keine ideologischen Diskussionen rund um die Gemeinschaftsschule gab. Die Landesregierung hat den Schultyp eingefährt - und  Vielfalt in der Schullandschaft tut uns grundsätzlich gut! Ich war mehr als 7 Jahre Ausbildungsleiter für Wirtschaftsinformatik und kann daher aus eigener Erfahrung sagen:

Politisierung des Themas fehl am Platz! Es gibt Fraktionen, die mit der Gestaltung des Haushaltes Stimmung machen wollen und suggerieren, dass Gemeinderäte speziell der bürgerlichen Mitte gegen die Gemeinschaftsschule seinen. Das empfinde ich als höchst unseriös! Im Interesse einer guten Kultur im Rat ist das nicht. Ich würde mir wünschen, dass hier mehr Sachlichkeit gewahrt bleibt: Alle in 2019 notwendigen Gelder stehen bereit! Für 2020 wird das nicht anders sein. Das einstimmige Abstimmungsergebnis sollte allen zu denken geben! Im positiven Sinn!

 

Zeichen der Zeit früh erkannt und entscheidende Weichen rechtzeitig gestellt.

 

Über Parteigrenzen hinweg haben die Gemeinderäte in Sachen Gemeinschaftsschule einen sehr guten Job gemacht! Frühzeitig wurde die schulpolitischen Entwicklung in Baden-Württemberg aufgegriffen und die Werkrealschule in eine Gemeinschaftsschule überführt. Und damit den Erhalt des Schulstandortes gesichert. Andere Haupt oder Werkrealschulen mussten zwischenzeitlich schließen.

Menschen haben unterschiedliche Lernpräferenzen. Mit Realschulen, Gemeinschaftsschulen, beruflichen- und allgemeinbildenden Gymnasien haben wir in BW ein hervorragendes Angebot das diesen unterschiedlichen Anforderungen gerecht wird. 

In Bad Schönborn genießen sowohl Realschule als auch Gemeinschaftsschule einen sehr guten Ruf. Wir sollten gezielt weiter investieren, dass das auch weiter so bleibt. Gute Bildung ist DIE Grundlage für gute Zukunftsaussichten.

Nachhaltigkeit heißt über den eigenen Teillerrand hinaus schauen!
Es ist ein gutes Zeichen für Qualittät, wenn auch Schüler außerhalb unseres offiziellen Einzugbereichs Bad Schönborn / Kronau zu uns kommen. Es macht aber keinen Sinn, wenn irgendeine Gemeinde Millionen in Schulen investiert, die dann nicht genutzt werden. Wir sollten im übergeordneten Interesse darauf achten, dass wir nicht die Kanibalisierung der Schulen untereinander befeuern. Sollen wir das zu lasten anderer Gemeinden weiter ausbauen? Ich meine das wäre nicht nachhaltig.

Also: Für Schüler in Bad Schönborn und Kronau in Qualität investieren ist der richtige Weg. Mit weiterer Expansion über unseren eigenen Badarf hinaus in Konkurrenz zu anderen Orten treten? Nicht nachhaltig.

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